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In der Regenzeit gibt es eine grosse Blumenpracht. Abwechslungsweise blhen andere Blumen. Fr alle trifft folgende Pflanzenbestimmung la Mennoniten zu: Blume, wildwachsend

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Im Herbst (April) blht der Flaschenbaum. Als spezieller Chaco-Baum pflegt er auch seinen speziellen, eigensinnigen Biorhythmus.

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Speziell auf Sandboden gibt es eine vielfltige Blumenwelt

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So schn kann Unkraut sein!

Rechts: Blaue Blume (Wenn ich die Mennoniten frage: "Was ist das fr ein Apfel?" Dann sagen sie: "Das ist der Rote Apfel." Und wenn ich frage: "Wie heisst jener Apfel?" Dann sagen sie: "Das ist der Grne Apfel!" Von Granny Smith haben sie noch nie was gehrt. Die Pflanzen werden auch nach diesem Muster benannt.

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Blhender Paratodo (Foto: Urs Schibli)

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Warteinweilchen oder Bleib-noch-ein-bisschen

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(unten) Warteinweilchen blhend

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Warteinweilchen

(Charly Huber, Rosaleda im August 2001) Als die Mennoniten in der ersten Hlfte des letzten Jahrhunderts den zentralen Chaco besiedelten, war deren Alltag ber Jahre hinweg ein berlebenskampf. Um sich gleichzeitig mit einer unglaublich vielfltigen und weitgehend unerforschten Fauna und Flora zu befassen fehlte ihnen die Musse. Damit sie Tiere und Pflanzen bezeichnen konnten, wurden die Namen aus der Landessprache Guaran oder von einer der Sprachen der Indianervlker bernommen. Doch auch in der plattdeutschen Umgangssprache sollten Tiere und Pflanzen einen Namen erhalten. Dabei bedienten sich die Mennoniten eines simplen Systems. Eigenschaften oder Erscheinungsbild ergaben die Namen. (Also, der gelbe Vogel oder der blaue Strauch.)

Wer sich im Chaco in den Busch begibt, macht meist schnell die Bekanntschaft mit einer Pflanze welche die Mennoniten Warteinweilchen nennen. Eine treffendere Bezeichnung gibt es fr dieses Gewchs wohl nicht. Das Warteinweilchen ist eine vllig unscheinbare feinblttrige Pflanze mit weitausladenden dnnen sten. Meist treffen wir sie als Strauch. Bei gengend Platz und Licht kann sie jedoch zu einem mehrere Meter hohen Bumchen heranwachsen. Grssere Exemplare blhen im Frhling, indem sich hunderte von kleinen weissen und gutriechenden Bllchen bilden, welche sich bei den Wildbienen grosser Beliebtheit erfreuen.

Ich schtze, dass acht von zehn Struchern im Chaco Dornen haben. Wer jedoch seine Erfahrungen mit einem Warteinweilchen gemacht hat, wird sich diesen Strauch fr immer merken. Eine kurze Unaufmerksamkeit, Fluchen oder Wehgeschrei, blutende Haut und zerrissene Kleider. Jetzt vorwrts strmen. Nur raus aus diesem Strauch. Vergiss es! Die Dornen an dieser Pflanze stehen im Abstand von wenigen Zentimetern. Sie sind etwa fnf Millimeter lang, hart wie Stahl, spitz wie Nadeln und sie schneiden wie Rasierklingen. Sie zerschneiden den derben Stoff von Jeans genauso wie eine Lederjacke wie Seidenpapier. Warum? Die Dornen wachsen rckwrts gegen den Stamm, es sind Widerhaken. Der Weg aus dem Strauch kann nur rckwrts erfolgen, indem man Dorn um Dorn aus Fleisch und Kleidern lst und dabei darauf achtet, nicht neue Dornen einzufangen.

Bei meiner Ankunft zu Hause wird nach einer solchen Begegnung meistens die Schachtel mit den Putzlappen um ein T-Shirt bereichert, und mein Schatz erklrt mir unwiderruflich und endgltig, dass sie diese zerrissene Hose nun zum letzten Mal flickt. Was soll ich dazu sagen? Warten wir doch ein Weilchen.

 
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