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Ayoreo (Moro)

> Der letzte grosse Kampf
> Der Ayoreo Abuje

 


Geschichte / Beschreibung

Vorweg: 1986/87 kam es zum letzten blutigen Kampf.

Weil der Stamm der Ayoreo als einziger mennonitische Drfer berfallen hat, wurde und wird ihm besonderes Interesse entgegengebracht. Es ist der letzte Stamm, von dem noch etliche Sippen jede Berhrung mit der weissen Zivilisation vermeiden. Fr die Enhlit (Lenguas) waren es sehr gefrchtete Feinde, weit gefrchteter als die Nivacl. Die Mennoniten siedelten 1927 genau zwischen den Ayoreo und den Enhlit. Durch die Anwesenheit der Mennoniten ebbten die berflle der Ayoreo auf Enhlit-Drfer allmhlich ab.

Ihr Siedlungsgebiet war der nrdliche Chaco, also von Mariscal Estigarribia bis weit nach Bolivien hinein. Das ist der trockenste Teil berhaupt, wodurch es nicht verwunderlich ist, dass dieser Stamm bis ins 20. Jahrhundert so gut wie "unerobert" geblieben ist. Sein Gebiet bot den Europern nichts.

Charakter:

Die Ayoreo sind beraus extrem. Einmal sind sie wtend und zum Kampf aufgelegt, ein andermal sind sie frhlich und sorglos. Jeden Augenblick kann sich ihre Stimmung ndern. Dieser Umstand war es auch, dass die ersten Kontakte sehr schwierig und gefhrlich waren. Sie rauchen gerne Pfeife, geniessen aber keine alkoholischen Getrnke.

Auf ihren Kriegszgen gingen sie grausam vor. Die Feinde wurden meist mit dem Speer durchbohrt oder mit der Keule erschlagen. Die Todeswaffe liessen sie am Tatort zurck. Es brauchte aber noch eine Zeremonie, um den Totengeist des Menschen oder Tieres auf magische Weise daran zu hindern, sich zu rchen. Folterungen hingegen, wie sie andere Indianerstmme zu tun pflegten, wurden nicht praktiziert. In der Kultur der Ayoreo gab es keinerlei Art institutioneller Friedensschliessung.

Lebensweise:

Die Ayoreo waren ein Wandervolk, mal waren sie da, mal dort. Darum wurde ihre Anzahl anfnglich auch berschtzt.

Sie trugen rechteckige Sandalen. An diesen Spuren wurden sie auch erkannt.

Die Grashtten wurden am Buschrand aufgestellt. Die Felder legten sie im Wald an, den sie von Gestrpp, Unterholz und Dornen reinigten. Nach einem ausgiebigen Regen folgte die Saat. Die Lcher sind unregelmssig angeordnet und man findet alle Arten von Feldfrchten durcheinander: Wassermelonen, Krbisse, Bohnen, Ssskartoffel, Mais, Mandioka, Tabak, Wildtrauben und viele Arten von Wurzeln. Die Ernte bleibt so lange auf den Feldern stehen, bis sie verzehrt ist. Die Feldarbeit ist die Aufgabe der lteren Mnner. In mageren Jahren liegt es an der Frau, aus dem Wald genug Nahrungsmittel zu sammeln. Die Mnner bernahmen die wichtige Honigsuche und die Jagd.

Die Ayoreo fhrten einen Dauerkrieg gegen alle benachbarten Stmme und hatten keine Verbndeten. Sie waren auch unter sich zerstritten.

Name:

Von den Paraguayern werden diese Indianer Moros, "die Schwarzen" genannt. Sie selber nennen sich Ayor, Mehrzahl Ayoreode. Dies bedeutet "Mensch", im Gegensatz zum Tier oder anderen Indianerstmmen. Ein Wort fr Menschen, das alle Vlker umfasst, gibt es nicht in ihrer Sprache.

Geschichte:

Die Ayoreo bewohnen seit mehr als tausend Jahren den Chaco Boreal und knnen als dem Klima angepasst gelten. Sie stehen den brasilianischen Wildbeuterstmmen nher, als den sdlicheren Chacoindianern. Man kann sie als eine zur mongoliden Grossrasse gehrenden Altschicht bezeichnen.

Nicht seit jeher war dieses Riesengebiet, in der Grsse der Bundesrepublik Deutschland, in seiner vollen Ausdehnung Stammesterritorium der ca. 2500 Ayoreos. Noch im letzten Jahrhundert wurde es durch Kmpfe gegen die Lenguas und Chamacocos nach Sden und Osten ausgedehnt.

Jngste Geschichte:

Missionierungsversuche der Jesuiten im 17. Jahrhundert endete mit der Ttung vieler Missionare. Die Jesuiten brachten im frhen 18. Jahrhundert zwar eine Missionierung unter den Ayoreo zustande, doch sie konnte nicht lngere Zeit bestehen. Pater Zea, eifrig bemht, in den Weiten des Chacobusches die Ayoreo aufzusuchen, hat dabei die "wasserlose Wste" und den "endlosen Sumpf" kennengelernt. 1716 war er auf Expedition, die er wegen einer grossen Drre abbrechen musste. Ein Jahr spter sah er sich vor, indem er den Sommer als Reisezeit whlte. Tagelang musste er im knietiefen Wasser waten, wodurch auch diese Expedition nicht zum erhofften Ziele fhrte.

Erst im letzten Jahrhundert gerieten die Ayoreo durch den Bau der Eisenbahn Corumba – Santa Cruz (Bauzeit 1945 bis 1955) im bolivianischen Teil des Chaco unter Zivilisationsdruck. Selbst der Chacokrieg (1932 bis 1935) hatte ihr Gebiet nur gestreift. Ihre berflle auf die Bahn waren insgesamt wirkungslos. Ein Teil der Ayoreo ergab sich der Mission, doch der grsste Teil fand weiter in Sden noch ausreichend Schutz.

Doch da wurde von paraguayischer Seite im nrdlichen Chaco nach Erdl gesucht, im Kernland der Ayoreo. Erste friedliche Kontakte zwischen Mennoniten und Ayoreo gab es um das Jahr 1958. Seit den 60ern haben sich die Kontakte intensiviert, die berflle blieben aus, und heute gehren die Ayoreo in den Kolonien zum Strassenbild, genauso wie die Enhlit, Nivacl oder Chiriguano. Wer allerdings zum erstenmal den Chaco bereist, wird die einen von den andern nicht unterscheiden knnen. Die Unterschiede fallen erst nach lngerer Beobachtungszeit ins Auge.

Missionarische Betreuung im Chaco:

Zwar leben heute einige Hundert Ayoreo im Raum der Mennonitenkolonien, doch sie werden in missionarischer Hinsicht nicht von den Mennoniten, sondern von der "New Tribes Mission" (Neue Stmme Mission) aus Nordamerika betreut. Diese Organisation hatte bereits viel Erfahrung mit den Ayoreo in Bolivien und wurde fr die ersten Kontakte auf paraguayischer Seite von den Mennoniten um Rat und Beistand gebeten. Die New Tribes Mission hat einen anderen Weg gewhlt als die Mennoniten, die ihre Missionsarbeit mit Laien anfingen. Sie setzte geschultes Personal ein. Sie versuchte die "Heiden" zu "bekehren", ohne sie aus dem traditionellen Leben herauszunehmen. Die Jagd und das Sammeln sollten auch weiterhin die Eckpfeiler der Versorgung sein. Das Unternehmen scheiterte, da durch den Einsatz von Jagdgewehren solche Mengen an Wild gettet wurde, dass der Busch daran verarmte. Die Felle wurden verkauft, vor allem exportiert. Schliesslich verbot der Staat die Jagd saisonweise und spter ganz.

Mit dem Scheitern dieses Versuches kam ein neuer Trend: Saisonarbeiter bei den Mennoniten. Da ihre Missionsstation 50 km vom Zentrum der Kolonien entfernt ist, bedeutet dies, dass die Indianer sich lange in den Kolonien aufhalten. Das tun sie unter rmlichen Verhltnissen, da ihre Hauptwohnungen auf der Missionsstation sind. Dieser Umstand hat bereits einiges an Polemik hervorgerufen. Immer wenn auswrtige Besucher solche Wohnverhltnisse sehen, stellen sie kritische Fragen: Dort das Haus der Reichen, hier eine Zeltplane. Warum?

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Kontaktnahme mit den Ayoreos im paraguayischen Chaco

Weil die einzelnen Indianerstmme oftmals keine friedlichen Beziehungen zueinander hatten, wussten sie gewhnlich auch nicht, wie der Nachbarstamm sich selber nannte. So bezeichneten beispielsweise die Chulupies die Ayoreos als "Mathquiano".

Ein lterer Chulupie erzhlte spter: Wenn wir Chulupies gelegentlich weiter in den Norden vordrangen, dann hatten wir Angriffe von den Moros zu erwarten. Deshalb einigte sich eine Gruppe junger Krieger dahin, einen Gegenangriff durchzufhren. Kundschafter fanden das feindliche Lager, das mit einem Palisadenzaun umgeben und der Eingang mit einem dicken Stamm eines Flaschenbaumes geschlossen war. Die Moros feierten ein Fest bis weit in die Nacht hinein. Als die Feinde mde zur Ruhe gingen rckten die Angreifer vor und berwanden die Umzunung. Dann ging das Tten los. Die Moros gerieten in Panik und drngten nach einer Stelle. Die Angreifer fanden dort einen unterirdischen Tunnel, der unter dem Palisadenzaun hindurch ins Freie fhrte. Daraufhin versperrten die Chulupies diesen Weg, und es wurden viele Ayoreos gettet.

Aussagen der Chamacocos ber die Moros (um 1950): Die Moros sind unsere ausgesprochenen Gegner und Feinde seit alten Zeiten. In den letzten Jahren fhren wir nicht mehr so viele Kriege, da wir in den Hfen unsere Arbeit finden und nicht mehr allein von der Jagd abhngig sind. Ihre Htten bestehen aus einem Astgefge und Holzgerst, das sie ganz mit Lehm belegen, Htten wie die Tpfervgel. Sie pflegen grosse und weite Streifzge zu machen, wo alles gettet und vernichtet wird, war ihnen in den Weg kommt. In den Zusammenstssen, in denen wir Sieger bleiben (wegen der Feuerwaffe), morden wir auch alles nieder, Mnner und Frauen, nur die kleinen Kinder werden gefangen genommen. Die Erwachsenen wrden uns entlaufen und uns dann verraten.

Die Chamacocos zeigen aber Interesse fr eine friedliche Annherung zu den Moros, falls ihnen jemand dabei hilft: "Wir sind mde von den Kriegen und knnen es uns nicht mehr erlauben, Mnner zu verlieren, sonst verschwinden wir ganz aus der Geschichte. So wie General Bilaijef Frieden machte zwischen uns und den Lenguas, Sanapans und Tobas, so schauen wir aus nach einem Anfhrer, der uns mit den nrdlichen Chamacocos und den Moros verbindet. Alle Nationen der Indianer mssen sich finden und sich freundlich begegnen."

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(Quelle: "Religion" Colegio Filadelfia von Werner Drksen, "Die Ayoreos – unsere Nachbarn" von David. D. Hein, "Frau Braun, die Lange, die brigblieb" von Abraham Lwen und Heinrich Derksen)

 

Inhalt

  • Siedlungsgebiet
  • Charakter
  • Lebensweise
  • Name
  • Geschichte
  • Jngste Geschichte
  • Kontaktaufnahme im Chaco
  • Chronologie der Kontakte

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Ayoreo im Kriegsschmuck. (Foto: aus Die Ayoreos - unsere Nachbarn von David Hein)

 

 

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Chronologie der Kontakte

1930er/40er Die Chamacocos waren der Schrecken der Lenguas. Sie frchteten sich aber noch mehr vor einem Indianerstamm, der aus dem Norden kommend, gelegentlich Raubberflle machte. Die Spuren von rechteckigen Sandalen verrieten die Anwesenheit der Fremden. Man bekam sie nie zu Gesicht und die Mennoniten lachten nur ber die Angst der Lenguas und glaubten, die Lenguas shen Gespenster.

1947 wurde die Familie Stahl auf einem Einzelgehft im Norden der Kolonie Fernheim berfallen und der Vater mit drei Kindern erschlagen. Jetzt wurde die Sache bitter ernst.

1950 In der Kolonie Menno wurde die Familie Bernhard Plett berfallen. Die Frau flchtete in die Speisekammer und wurde von den verfolgenden Wilden mit Spiessen schwer im Gesicht verwundet. Der Mann wurde mit einer Keule zu Boden geschlagen und stellte sich tot. Die Horde verschwand mit Geheul im Busch. Die Frau zog ihrem Manne zwei Speer aus der Wade des Beines, das frmlich an die Erde gespiesst war. Mit letzter Kraft konnten sie das Pferd vorspannen und die 35 km in das nchste Dorf fahren.

1952 Wieder ein berfall, diesmal waren am Dorfrande liegende Idianerhtten der Lenguas das Ziel. Etliche Personen wurden gettet, indem sie mit Speeren durchbohrt oder mit Keulen erschlagen wurden. Einem Jungen wurde dabei der Schdel mit der Keule glatt abrasiert.

Die berflle auf Estanzien, Indianerlager und Drfer mehrten sich. Wo die Moros auftauchten, fand man Blut und Leichen.

1958 stiess die lkompanie auf der Suche nach Erdl in den Norden des Chacos vor und begegnete den Moros. Die Arbeiter, junge Paraguayer und Mennoniten wurden in der Nhe des Cerro Len Zielscheiben fr Pfeile und Speere.

1958 Erste Missionarische Kontaktnahme
Die mennonitischen Gemeinden sahen in dieser Begegnung einen Fingerzeig Gottes, und die zwei Missionare, David Hein und Kornelius Isaak, versuchten Kontakt mit dem Stamm aufzunehmen, indem sie ihnen zuerst Geschenke brachten und dann mit Tauschhandel den Dialog suchten. Einer der Ayoreos stiess Kornelius Isaak den Speer in die Seite. Einen Tag spter erlag Isaak seiner Verwundung. Doch der Kontakt wurde weiter gefrdert. Die Federfhrung bernahm aber die professionelle, kanadische "New Tribes Mission" und baute die Station "Campo Loro" auf.

Ein Missionar, der schon einige Zeit mit den Moros in Bolivien Kontakt pflegte (5 Missionare fielen dort den Moros zum Opfer), unterrichtete einige interessierte Chaco-Mennoniten in der Ayoreosprache. Dabei fiel auf, dass die persnlichen Frwrter und die Geschlechtswrter fehlen oder ein ganzer Satz krzer ausfllt als ein Wort allein. Eigenartig ist auch die Namensnderung der Eltern, wenn sie ihr erstes Kind haben. Der Name der Eltern fllt beim ersten Kind weg, und es verbindet sich der Kindsname mit Vater oder Mutter, z.B. Der erste Ayoreojunge heisst "Pidi", der Vater "Dai", also heisst der Vater nun "Pididai".

1963 Am 5. Februar kommen die ersten Ayoreogruppen zur Kolonie Fernheim: Urpltzlich tauchten die Moros in Filadelfia auf und spazierten durch die Strassen und auf die Hfe, was gelegentlich unangenehm wurde. Z.B. Eine mennonitische Frau sass beschftigt in ihrer Wohnung, als die Tr geffnet wurde. Und weil sich niemand gemeldet hatte, achtete sie nicht weiter darauf, bis sie erschrocken feststellte, dass drei Moromnner ihr ber die Schulter bei der Arbeit zusahen.

Auch die einheimischen Indianer bestaunten die ersten Ayoreos mit grossen Augen. Gerhard, der die Sprache der Chulupies spricht konnte nun hren, wie sich diese ber die Moros unterhielten: "Die haben ja genau solche Augen wie wir." Darauf erkundigte sich Gerhard, was sie denn geglaubt htten. "Wir waren der Meinung, dass die Moros helle Augen htten, wie die blaukpfigen Papageien." Ein anderer stellte fest, dass diese genau solche Beine htten wie auch sie: "Weil die Moros so schnell laufen knnen, glaubten wir, dass ihre Beine nach vorne geknickt seien, wie bei den Straussen."

1966 Es ist Frhsommer im Chaco, und die Moros sind nach Filadelfia zurckgekehrt. Eine Gruppe ist ganz neu.

Sie kamen am 6. November. Sofort untersuchten sie die Stadt, krochen durch Zune, schauten durch die Fenster und gingen in die Huser. Wenn ihnen ein Fahrzeug auf dem Weg begegnete, liefen sie hinterher und versuchten, sich hinaufzuschwingen. Wo sich das Kolonieauto bewegte, hingen die Moros an der Seite. Sie gingen in die Geschfte, starrten unter jeden Ladentisch und hinter jede Tr. Ein Moro kletterte durch das Fenster der Zentralschule und setzte sich zwischen die Mdchen, die gerade ein Algebra-Examen machten.

Wenn 35 Mann und 10 Frauen, bewaffnet mit Lanzen, Buschmessern und drei Flinten (zwar ohne Patronen) in den Strassen auftauchen, ist es kein Wunder, wenn sich die Mennoniten fragen, "wann werden sie uns wieder verlassen?"

1968 wurde es beim Cerro Len zu trocken. Die Moros erinnerten sich an einen Ort, wo sie vor langer Zeit 200 Lenguas berfallen hatten und wo es das ganze Jahr hindurch Wasser hatte. Dort wurde die neue Station "El Faro Moro" (der Moroleuchtturm) aufgebaut.

1969 Morden, stehlen und lgen war bei den Moros an der Tagesordnung. Die Mennoniten fragten sich: "Wir glaubten das Evangelium htte bei ihnen guten Anklang gefunden. Haben wir die letzten zwei Jahre umsonst gepredigt oder haben wir dem Werke Gottes Schaden getan?" Es gab einige heikle Situationen, bei der Verfolgung und Ahndung von Diebsthlen. Ein junger Moro wurde wegen Fahrraddiebstahl eingesperrt. Das war fr die freiheitsliebenden Moros eine neue Erfahrung. Die Sippe schtzte jedoch die Fehlbaren und waren sich keiner Schuld bewusst. Schliesslich konnten sie zur Einsicht gebracht werden.

Hauptschlich aus Angst, um nicht in der Nacht berfallen zu werden, gingen die Moros immer wieder auf die Suche nach ihren Feinden, die noch im Urwald waren. Die christanisierten Moros versuchten dreimal einen freundlichen Kontakt zu machen. Die Wilden wollten sich aber nicht ergeben und verwundeten einige mit Pfeilen und Speeren. Durch die Gegenwehr wurden vierzehn Wilde von den "halbzahmen" im Laufe des Jahres gettet.

1976 Nach Schtzungen der Missionare leben im Chaco zwischen 1000 und 2000 Moros. Die Missionsstation "El Faro Moro" betreut 400 bis 500 Ayoreos. In den Mennonitenkolonien halten sich zur Zeit 200 bis 300 Moros auf, die Arbeit und Verdienst suchen.

Noch vor kurzer Zeit war der Verkauf von Fellen eine wichtige Einnahmequelle. Da die Jagd verboten wurde, ergaben sich finanzielle Schwierigkeiten. Eine Studiengruppe aus Moros und Leuten, die mit ihnen zu tun hatten wurde gebildet, um Wirtschaftsprojekte zu schaffen und die Lebensbedingungen zu regeln.

1977 sammelten die Indianer Geld unter sich, um einen Flug zu bezahlen, um herauszufinden, wo die Totobiegosode wohnten. Nach langem Flug entdeckten sie endlich deren Htten und Grten. Das Flugzeug kreiste ganz niedrig, so dass die Ayoreos Geschenke abwerfen konnten. Dabei riefen sie ihnen zu, dass sie in Frieden kmen. Die erschrockenen Totobiegosode aber holten ihre Waffen, um Pfeile gegen das Flugzeug zu schiessen. Die Mnner trugen den Schmuck mit den Federn nach oben, was Krieg bedeutet. Am nchsten Tag kam das Flugzeug wieder, aber man sah niemanden mehr. Spter gingen 35 Ayoreos zu Fuss in den Busch, um ihre ehemaligen Feinde zu suchen. Sie fanden aber nur die leeren Htten. Es war zu trocken, um ihnen nachzugehen. So kehrten sie enttuscht zurck.

1978 Bei einem erneuten Flug sahen sie Htten in der Nhe vom Cerro Len. Die Indianer von El Faro Moro liessen sich mit dem Traktor in die Gegend fahren. Zu Fuss suchten sie die Htten. Nach drei Wochen vergeblichen Suchens wurden die meisten von ihnen mutlos. Nicht mehr an die Wildnis gewhnt, wurden manche krank. Andere bekamen von den Dornenkratzern Geschwre.

Doch endlich fanden sie das Lager. Sie riefen ihnen zu: "Wir kommen in Frieden! Lauft nicht weg, wir sind friedlich und werden euch nichts Bses tun!" Sie kamen ins Lager, legten die Waffen ab und gaben ihnen Geschenke. Die Ayoreos fingen an, den erstaunten Totobiogosode die Hnde zu schtteln, und erklrten, dass dies ein Zeichen des Friedens sei, das sie von den Zivilisierten gelernt htten." Nach vielem Hndeschtteln erfragten sie sich gegenseitig ihre Namen und zu welchem Stamm sie gehrten. Der Huptling der Totobiogosode gab zu, dass er froh war, endlich nicht mehr weglaufen zu mssen und das Versteck aufgeben zu knnen. Er sagte auch, dass er gedacht hatte, als er die Ayoreos kommen sah, dass jetzt der letzte Tag gekommen sei, an dem ihm seine Knochen weh tun wrden. Die Ayoreos berredeten die Totobiogosode, mit ihnen zur Station EL Faro Moro zu kommen. Alle waren damit einverstanden. Nach 10 Tagen kamen sie krank und halb verdurstet, weil sie drei Tage ohne Wasser waren, in der Station an. Sie wurden strmisch begrsst.

1979 Die Station der Ayoreos wird von El Faro Moro nach Campo Loro verlegt, weil es nicht mglich war, den Landtitel zu erhalten. In Campo Loro wohnen jetzt ber 860 Ayoreos.

1986/87 kam es zum letzten blutigen Kampf.

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(Quelle: "Religion" Colegio Filadelfia von Werner Drksen, "Die Ayoreos – unsere Nachbarn" von David. D. Hein, "Frau Braun, die Lange, die brigblieb" von Abraham Lwen und Heinrich Derksen)

 

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Vejai, der oberste Huptling der Guidaigosode, dessen Sohn der Mrder von Kornelius Isaak war. (Foto: aus Die Ayoreos - unsere Nachbarn von David Hein)

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Ein Totobiegosode in Kriegsschmuck. Daneben Mateo, aus der Gruppe der Guidaigosode, der sich im Laufe der Zeit ein ziemlich gutes Spanisch angeeignet hat und als Uebersetzer dient. (Foto: aus Die Ayoreos - unsere Nachbarn von David Hein)

 

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